Weltklimarat: Reformvorschläge in richtige Richtung

31. August 2010 | Pressemitteilungen Bundespolitik | 
Weltklimarat: Reformvorschläge in richtige Richtung   Zu den Vorschlägen für eine Reform des Weltklimarats (IPCC) erklärt Dr. Hermann Ott, Sprecher für Klimapolitik:   Es ist gut, dass die Kritik am Weltklimarat nach Bekanntwerden einiger Fehler im letzten Bericht nicht beiseite gewischt worden ist. Zwar waren es nur zwei Fehler in einem Bericht mit Zehntausenden von Fakten, und die Fälschungsvorwürfe waren Teil einer orchestrierten Kampagne, finanziert durch einige große Unternehmen, wie Greenpeace eindrucksvoll aufgedeckt hat. Alle derartigen Vorwürfe sind von mehreren Untersuchungskommissionen deutlich widerlegt worden und die wissenschaftliche Reputation ist wiederhergestellt.

Dennoch ist es gut, dass diese Kampagne genutzt worden ist, um einige erkennbare Schwächen des Weltklimarats zu beseitigen.

Die Vorschläge durch die Kommission des InterAcademy Council (IAC) zur Arbeitsweise des Weltklimarats an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon überzeugen durch ihre Sachgerechtigkeit. Das Gutachten betont, dass der Rat gute Arbeit geleistet habe, dass jedoch einige strukturelle Änderungen sinnvoll seien wie etwa die Einrichtung eines Leitungsteams und die Einsetzung eines leitenden Direktors (executive director). Der Bericht macht darüber hinaus Vorschläge, wie sich die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Arbeitsgruppen und die Kommunikation von statistisch bedingten Unsicherheiten verbessern lässt.

Es ist zu hoffen, dass diese Vorschläge möglichst bald umgesetzt werden, damit der Weltklimarat seine wichtige Arbeit fortführen kann. Die verheerenden Waldbrände in Russland und die massiven Überschwemmungen in Pakisten machen deutlich, dass der Klimawandel neue Fahrt aufnimmt. 2009 war global das zweitwärmste Jahr, 2010 wird vermutlich alle Rekorde brechen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit zum Umsteuern - gute und verlässliche Politikberatung durch den Weltklimarat ist dabei essenziell.