Strahlungsrisiko: Knebelung der WHO durch die IAEO muss beendet werden
13. April 2011 | Pressemitteilungen Bundespolitik |
Zur heutigen Anhörung "25 Jahre Tschernobyl" erklärt Dr. Hermann Ott,
Mitglied im Umweltausschuss und klimapolitischer Sprecher:
Die Anhörung zu "25 Jahre Tschernobyl" im heutigen Umweltausschuss hat auch deutlich gemacht, daß die Bevölkerung durch die internationalen Organisationen nicht in ausreichenden Maß über Auswirkung und Folgen von Strahlenbelastungen informiert wird. Die geladene Expertin der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) manchte deutlich, daß dies auch an einem 50 Jahre alten Abkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) liegt, durch das diese de facto daran gehindert wird unabhängig über über Gesundheitsrisiken von Strahlung zu berichten. Die WHO muss in jedem Fall "die IAEO konsultieren um die betreffende Frage einvernehmlich zu regeln".
Ebenso wird die WHO daran gehindert, eine tragende Rolle bei der
Erforschung der Gefahren der Nuklearstrahlung für die Gesundheit des
Menschen einzunehmen. Nicht nur bei der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl hat die Knebelung der WHO zur Unterdrückung von
Informationen geführt, auch bei der aktuellen Reaktorkatastrophe in
Fukushima droht ein Zurückhalten von Informationen zum Schade der
Bevölkerung.
Wir fordern die Bundesregierung auf, schon im Mai auf der nächsten
WHO-Versammlung darauf hinzuwirken, daß die Unterordnung der WHO unter
die IAEO schnellstmöglich beendet wird damit die WHO objektiv zu
Strahlungsriskien forschen und informieren kann. Die Unterordnung
einer Behörde, die dem Schutz der Gesundheit dient unter eine
Organisation, deren Hauptinteresse die Verbreitung und der Ausbau der
Atomkraft ist, ist nicht hinnehmbar.