Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich international mit aller Kraft für ein verbindliches Klimaabkommen einzusetzen, auch ohne Mitarbeit von Bremserstaaten wie den USA. Es geht darum, mit Partnerländern etwa aus der Cartagena-Gruppe, mit Schwellen-und Entwicklungsländern einen Klimavertrag in der Nachfolge des Kyoto-Protokolls zu entwickeln. Wenn die beste Lösung, also die Teilnahme aller großen Verschmutzer, nicht möglich ist, dann muss die zweitbeste Lösung gewählt werden - die Teilnahme vieler großer Emittenten.
Wenn in Durban keine Lösung für die Nachfolge des Kyoto-Protokolls in Aussicht steht, dann müssen sich Deutschland und Europa für einen Beschluss einsetzen, der die Klimaschutzpflichten für Industrieländer auf freiwilliger Basis verlängert. Andernfalls wäre der Himmel wieder "offen" und der sich gerade entwickelnde globale Kohlenstoffmarkt in akuter Gefahr.
Hintergrund: Auch in Durban Ende des Jahres stehen die Chancen schlecht, zu einem weltweiten und verbindlichen Klimaabkommen zu gelangen. Dies zeichnet sich auch bei den aktuellen Verhandlungen in Bonn ab. Die Exekutivsekretärin der Klimarahmenkonvention, Christiana Figueres, spricht ganz offen von einem möglichen Scheitern der Verhandlungen und fordert die Staaten angesichts des fortschreitenden Klimawandels zum Handeln auf.