Klimaverhandlungen: EU hat Schlüsselrolle

17. Juni 2011 | Pressemitteilungen Bundespolitik | 
Zu den heute zu Ende gehenden Klimaverhandlungen in Bonn erklärt Dr. Hermann Ott, klimapolitischer Sprecher   Die EU muss sich dringend zu einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls verpflichten. Dies würde nicht nur die Entwicklungsländer von der Ernsthaftigkeit bei der Bekämpfung des Klimawandels überzeugen und die in den Klimaverhandlungen verloren gegangen Glaubwürdigkeit der Industrieländer teilweise wieder herstellen. Ein klares Bekenntnis der EU würde auch den Druck auf jene Länder wie Japan, Kanada oder Russland erhöhen, einer zweiten Verpflichtungsperiode beizutreten.

(cc) flickr united nations photo

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich gegenüber den EU-Partnerländern für eine zweite Verpflichtungsperiode einzusetzen und sich noch vor der Klimakonferenz in Durban Ende des Jahres dazu zu verpflichten. So besteht die Hoffnung, endlich Bewegung in die Klimaverhandlungen zu bringen und am Ende doch noch eine internationale Vereinbarung zur Bekämpfung des Klimawandels zu treffen. Wichtig ist, dass in Durban ein Beschluss gefasst wird, die Minderungspflichten des Kyoto-Protokolls für die nächsten fünf Jahre festzuschreiben, damit der Himmel nicht wieder offen ist.

Wir kritisieren, dass die Verhandlungen in Bonn von Geheimniskrämerei geprägt waren - unter Ausschluss von Nichtregierungsorganisationen und Journalisten. Hier muss mehr Transparenz hergestellt werden. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, bestmöglich informiert zu werden.