Klimawandel: Die Einschläge kommen näher

13. Mai 2013 | Pressemitteilungen Bundespolitik | 
Zum Überschreiten der 400ppm-Schwelle des CO2-Gehalts in der Atmosphäre erklärt Dr. Hermann Ott (MdB), klimapolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag:

Es gab noch nie eine Entschuldigung für das Nichthandeln dieser Regierung beim Klimaschutz – aber nunmehr muss die Bundeskanzlerin sofort ihre klimapolitische Selbstblockade aufgeben.


Das Überschreiten der 400ppm-Schwelle des CO2-Gehalts in der Atmosphäre steht symbolträchtig für die Dramatik des Voranschreitens des Klimawandels und die damit verbundenen Bedrohungen unserer Zivilisation. Denn diese und die abzusehenden zukünftigen CO2-Konzentrationen stehen für eine viel wärmere und vor allem unbeständigere Welt vor vielen Millionen Jahren, verbunden mit einem um mehrere Meter höheren Meeresspiegel. Wir Menschen kennen eine solche Erde nicht – der älteste menschliche Fund ist 200.000 Jahre alt. Um den unvorstellbaren Folgen eines weiteren rasanten Anstiegs der CO2-Emissionen zu entgehen, ist sofortiger und konsequenter Klimaschutz das oberste Gebot!


Angela Merkel trägt mit ihrer Bundesregierung erhebliche Mitschuld an dem europäischen und internationalen klimapolitischen Stillstand. Auch missachtet die Bundeskanzlerin, dass Klimaschutz zuhause anfängt und sie lässt die Energiewende – und ihren Umweltminister – kläglich scheitern. Die Bundeskanzlerin muss die dramatische Überschreitung der CO2-Schwelle zum Anlass nehmen und schnellstmöglich klimapolitische Führung übernehmen – auch in Europa, um den Emissionshandel funktionsfähig zu machen. Wir können nicht bis nach der Wahl warten, bis also die nächste Bundesregierung unter grüner Führung endlich wieder Klimaschutz mit Wille und Seele betreibt.


Diesem klimapolitischen Warnschuss vor den Bug müssen sofort ernsthafte Taten beim Klimaschutz folgen. Deutschland und die Welt können sich ein weiteres klimapolitisches Versagen von Angela Merkel nicht leisten.