In der öffentlichen Debatte um die Erhöhung der EEG-Umlage von 3,59 auf 5,28 Cent/kWh wird die Schuld an den höheren Strompreisen dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zugeschoben. Klaus Lüdemann, GRÜNER Aufsichtsrat bei den Wuppertaler Stadtwerken und Stadtverordneter hält diese Debatte für völlig ungerechtfertigt:
"Es sind vor allem die zunehmenden Ausnahmeregelungen bei EEG-Umlage, Netzentgelten usw. für die Industrie, die aktuell den Strompreis für Privatverbraucher und kleine Gewerbetreibende in die Höhe treiben. Wenn immer weniger die Umlagen zahlen, wird es für die dann auch immer teurer, denn sie müssen ja auch den Anteil der Nicht-Zahler zusätzlich übernehmen. Inzwischen müssen Privatverbraucher und kleine mittelständische Betriebe knapp 10 Mrd. Euro Kosten schultern, die eigentlich Großbetriebe und die Industrie zu zahlen hätten.“
Dr. Hermann Ott, GRÜNER Wuppertaler Bundestagsabgeordneter: "Es ist schlichtweg eine Lüge, dass die EEG-Umlage Grund für die steigenden Strompreise ist. Im Jahr 2000 lag der Strompreis durchschnittlich bei knapp 14, ab 2013 bei über 28 Cent/kWh. Das ist eine Verdopplung. Dazu trägt selbst die neue, erhöhte EEG-Umlage mit 5,28 Cent/kWh nur zu einem kleinen Teil bei. Tatsache ist, dass der Strompreis an der Energiebörse sinkt, während er für die Kunden steigt. Weil die Energiekonzerne die sinkenden Strompreise nicht an die Verbraucher weitergeben, haben sie Milliardengewinne erzielt. Doch da hören wir von Vertretern der Bundesregierung oder Industrie natürlich nichts."
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen die Energieproduktion stärker regionalisieren: "Energie muss mehr vor Ort produziert werden - weniger von Konzernen sondern von kommunalen Stadtwerken und vor allem von den BürgerInnen selbst! Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist nicht nur ein Betrag für den Klimaschutz und eine saubere Energieversorgung sondern hat bereits 2011 bundesweit mit 9 Mrd. Euro zur Wertschöpfung vor Ort beigetragen. In Wuppertal sorgen private Solaranlagen und bald die Bergische Bürgerkraft Energiegenossenschaft dafür, dass die Wertschöpfung bei der Stromproduktion vor Ort bleibt, statt in die Kasse der großen Energiekonzerne zu fließen."