Das Positionspapier der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (Acatech) zu "Anpassungsstrategien in der Klimapolitik" verharmlost in gefährlicher Weise die Folgen des Klimawandels in Deutschland – und darüber hinaus. Schon heute sind erste Folgen des Klimawandels hierzulande spürbar und die Prognosen sind deutlich: Hochwasser werden zunehmen, etliche Regionen trockener und vor allem der Süden wärmer werden. Ohne ernsthaften und effektiven Klimaschutz wird sich Deutschland auf gravierende Folgen der Erderwärmung einstellen müssen - vor allem auf stark steigende Kosten bei der Anpassung. Jeder starke Schneefall und jedes Hochwasser macht deutlich, dass hoch arbeitsteilige Gesellschaften auch hoch anfällig für Störungen sind.
Makaber wirkt ein solch verharmlosendes Positionspapier bei der Betrachtung der internationalen Auswirkungen des Klimawandels. In vielen Weltregionen bedroht der Klimawandel Leib und Leben der Menschen. Hier trägt Deutschland Verantwortung und muss klimapolitischer Vorreiter sein, statt sich auf die reine Anpassung innerhalb der eigenen Grenzen zu beschränken.
Es ist traurig und empörend, dass eine Person wie der ehemalige RWE-Manager Fritz Vahrenholt hier noch einmal eine Plattform bekommt, um die seriöse Klimaforschung infrage zu stellen. Diese Ignoranz erschien vier Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe zu dem Positionspapier so unerträglich, dass sie ausgestiegen sind.
Vielleicht gibt dieser Eklat auch einen Hinweis auf den intelligentesten Umgang mit dieser Arbeit der Acatech: Scharfe Bloßstellung durch Fakten und Expertise wie dem IPCC - und dieses Machwerk ansonsten dem Vergessen anheim stellen.
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