Enquete-Kommission: Debatte muss weitergeführt werden

15. April 2013 | Bundespolitik | 
Zum Abschluss der Enquete Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ erklären Dr. Hermann E. Ott, Obmann und Dr. Thomas Gambke, Mitglied der Enquete:

Pressekonferenz der Enquete-Kommission am 15. April 2013

Die zweieinhalbjährige intensive Arbeit dieser Enquete hat sich gelohnt. Die Auseinandersetzung um die Bedeutung von Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität ist die zentrale Herausforderung gegenwärtiger politischer Debatten. In ihr vereinigen sich die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft mit der unserer Zivilisation, aber auch mit der Bewältigung der aktuellen vielfältigen Krisen. Eine sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ist der zukunftsfähige Weg für Teilhabe und Wohlstand aller auf dieser Erde.


Thomas Gambke erklärt dazu: „Wir begrüßen die von der Enquete Kommission im Konsens erarbeiteten Ergebnisse - vor allem auch das Brechen mit einer allein auf unkonditioniertem Wachstum ausgerichteten Politik. Wir formulieren aber noch schärfer: Wachstum ist kein Mittel, sondern Folge von an Werten orientiertem politischem Handeln. Dies mag banal klingen, ist aber in Zeiten von schwarz-gelben „Wachstumsbeschleunigungsgesetzen“ eine in der Enquetekommission erarbeitete Erkenntnis, die nicht unterschätzt werden sollte.“


Hermann Ott ergänzt: „Zweite wichtige Erkenntnis aus der Arbeit der Enquete: Dass die ökologischen Grenzen unserer Erde die unverhandelbaren Grenzen unseres Handelns definieren. Und dass deshalb eine absolute Senkung des Ressourcenverbrauchs weltweit erforderlich ist. Dazu braucht es wegen vielfältiger Rückschlagseffekte (Rebound) einen systematischen Ansatz mit festen Obergrenzen für den Verbrauch von Energie und Rohstoffen bzw. den Ausstoß von Schadstoffen. Und nicht zu vergessen: Alle ökonomischen Maßnahmen müssen durch eine Kultur ergänzt werden, die das Selbstwertgefühl der Menschen nicht über den materiellen Besitz definiert.“


Das Ende der Enquete Kommission darf nicht das Ende der politischen Auseinandersetzung um Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität sein. Wir werden für eine Weiterführung dieser (über-)lebenswichtigen Debatte im Deutschen Bundestag werben.