Toller Erfolg für den Grünen Wohlstandskompass gegen den Wachstumswahn
Der Grüne Mitgliederentscheid zu den neun Schlüsselprojekten, die nach der Bundestagswahl vorrangig von der neuen Bundestagsfraktion umgesetzt werden sollen, ist ein echter Erfolg. Das ist gelebte innerparteiliche Demokratie. Die Projekte repräsentieren das breite Spektrum grüner Themen, von den Erneuerbaren und der Bürgerversicherung bis zur Bekämpfung des Rechtsextremismus.
Ganz besonders freut mich der Erfolg von "Schlüsselprojekt 05" für die Schaffung eines neuen Wohlstandsindikators - dem grünen Wohlstandskompass - der dem Wachstumswahn entgegen wirken soll. Es geht darum, wie wir zukünftig Wohlstand schaffen ohne ständiges exponentielles Wirtschaftswachstum und unter den Bedingungen der anhaltenden ökologischen Krise. Dafür braucht es einen sozial-ökologischen Wandel unserer Art zu Wirtschaften und zu Leben. Dieser gesellschaftliche Wandel braucht einen richtungssicheren Anzeiger, den Wohlstandskompass, damit politische Entscheider und Bürger und Bürgerinnen sich über den Kurs verständigen können.
Eine neue Wohlstandsberichterstattung war auch zentrale Aufgabe der gerade beendeten Enquete Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität". Wir GRÜNE stehen für die Schaffung eines neuen "Jahreswohlstandsberichtes", der nicht nur das BIP pro Kopf jährlich thematisiert, sondern das Ganze von Wirtschaft und Gesellschaft in den Blick nimmt. Die alleinige Orientierung am Bruttoinlandsprodukt als Erfolgsfaktor politischer Entscheidungen ist nicht zukunftsfähig. Zukünftig müssen neben der ökonomischen Dimension auch die ökologische und soziale Dimension betrachtet werden, damit Zielkonflikte in den Blick der Öffentlichkeit geraten. Wir wollen auch einen sogenannten "Glücksindikator" etablieren, also eine Befragung der Bevöllkerung zu ihrer Zufriedenheit. Denn das ist doch entscheidend: Wahrer Wohlstand lässt sich nicht allein mit Zahlen messen.