Arbeit der Projektgruppe 5

Auftrag der Projektgruppe

Als einfaches Mitglied sitze ich zudem in der Projektgruppe 5, die sich dem Thema "Arbeitswelt, Konsumverhalten und Lebensstile" widmet. Die Gruppe versucht herauszufinden, wie die individuellen Lebensstile der Bürgerinnen und Bürger nachhaltiges Wirtschaften beeinflussen. Konkret gehört dazu

  • herauszufinden, ob es grundlegende Änderungrn der Lebensstile bedarf, um nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen,
  • zu untersuchen, wie die Eintrittsschwelle für nachhaltige Lebensstile gesenkt werden kann und wie Politik und Wirtschaft dies unterstützen können,
  • aufzuzeigen, wie demokratie- und marktkompatible Wege aussehen können, um nachhaltigen Konsum zu etablieren,
  • zu analysieren, wie nachhaltiges Wirtschaften die Arbeitswelt beeinflusst und eventuell zu einem anderen Arbeitsbegriff führt,
  • zu untersuchen, wie die Rahmenbedigungen der Arbeitswelt die Lebensqualität verbessern können,
  • und zu untersuchen, wie dabei komplexe und differenzierte Erwerbsbiografien berücksichtigt werden können.


Berichte und Ergebnisse

In dieser Projektgruppe wurde gleich am Anfang beschlossen, nach dem Verfahren „we agree that we disagree“ zu verfahren. Dies hat dazu geführt, dass teilweise recht unterschiedliche Konzepte und Leitbilder aufgenommen wurden. Im Bereich Arbeitswelt haben wir uns dafür eingesetzt, dass Arbeit umfassend definiert und der Stellenwert der Erwerbsarbeit gemindert wird. Arbeit umfasst auch Sorgearbeit, Eigenarbeit und ehrenamtliche Tätigkeiten. Um das Ganze der Arbeit in den Blick zu nehmen, brauchen wir eine geschlechtergerechte Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit und verstärkt Arbeitszeitmodelle, die mehr Zeitsouveränität schaffen.


Im Bereich Lebensstile wurde auf die Erkenntnis der PG 3 aufgebaut, wonach Effizienz- und Technologiemaßnahmen alleine nicht hinreichend sind, um eine absolute Reduktion von Ressourcenverbräuchen zu erreichen. Diese Maßnahmen müssen eingebettet sein in einen gesellschaftlichen Wandel, der soziale Innovationen nutzt, um sogenannten Reboundeffekten entgegen zu wirken. Durch eine Politik der Ermöglichung sollen strukturelle Rahmenbedingungen geschaffen werden, die suffizientere Lebensstile fördern. Vielfach bevorzugen jetzige staatliche Regulierungen, z.B. im Verkehrsbereich, nicht nachhaltige Lebensstile. Eine Politik der Ermöglichung soll dem Einzelnen mehr Freiheiten einräumen, auch nachhaltige Lebensstilmodelle wählen zu können. Daraus folgten für die Bereiche Lebensstile und Konsum eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die sich auf Ernährung, Wohnen und weitere Innovation beziehen. Unter anderem fordert die Enquete eine Parkplatzprivilegierung von Car Sharing Fahrzeugen, eine stärkere Regionalisierung der Wirtschaftskreisläufe, Stärkung genossenschaftlicher Unternehmens- und Organisationsmodelle und politische Unterstützung der solidarischen Ökonomie. Die Handlungsempfehlungen sind hier nachzulesen.