"Zehntausende Vertreter der Zivilgesellschaft, von Gewerkschaften, Indianerorganisationen, Industrie- und Umweltverbänden sind von den Klimaverhandlungen in Kopenhagen ausgeschlossen worden.
Diese Maßnahmen nähren den Verdacht, dass hier in Kopenhagen ungestört ein Deal unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden soll. Die Diplomaten, Minister und Regierungschefs sollen vor einer allzu großen Kritik der Zivilgesellschaft bewahrt werden. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass ein schlechtes Ergebnis am Freitag dennoch hochgejubelt werden kann.
Jetzt muss sich die Bundesregierung sehr deutlich gegenüber der dänischen Regierung und den Vereinten Nationen zu Wort melden. Dies gilt vor allem für Bundeskanzlerin Merkel - sie muss mit allem Nachdruck darauf drängen, dass die ausgeschlossenen Organisationen wieder zugelassen werden, und dass eine größere Präsenz von Nichtregierungsorganisationen sichergestellt wird. Ansonsten gilt: Was in der Form schlecht erarbeitet wird kann auch inhaltlich nicht gut werden.
Viele kleinere Organisationen konnten sich eine solche Reise kaum leisten und müssen jetzt erleben, dass sie draußen vor dem Konferenzzentrum stundenlang in der Kälte stehen, um dann doch abgewiesen zu werden. Auch viele Vertreter grüner Parteien aus der ganzen Welt werden am Einlass gehindert.
Heute sind sogar zwei Organisationen komplett am Betreten der Konferenzhallen gehindert worden, nur weil sie vorher für ein gutes Klimaabkommen demonstriert hatten. Das ist inakzeptabel und eine Schande."